Library Life – Podiumsdiskussion zu Werkstätten kulturwissenschaftlichen Forschens

21. Januar 2017

Am 8. Februar, 18-20 Uhr findet in der UB der Universität Gießen eine Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion zum Projekt und Band “Library Life: Werkstätten kulturwissenschaftlichen Forschens” statt.

In Anlehnung an die Akteur-Netzwerk-Theorie und die Laboratory Life-Studie von Bruno Latour und Steve Woolgar ist dieser Veranstaltung ein Projekt (im Rahmen einer Research Area des GCSC Gießen) vorausgegangen, das nun in einem Buch verarbeitet worden ist. Die Laborstudien der Science Studies sind dabei gleichsam in die kulturwissenschaftliche Forschungsarbeit hineinübersetzt worden: Auch die Erzeugnisse kulturwissenschaftlichen Forschens sind ja keineswegs nur Produkte geistig-wissenschaftlicher “Denk”arbeit. Sie werden vielmehr gespeist von alltäglichen Interaktionen, Irritationen und materiellen Bedingungen im Alltagsumfeld der Wissenschaftler_innen: die Gestaltung der Arbeitsräume, die Beschaffenheit der Schreibtische, das Verwenden von Ordnern, Karteikarten, elektronischen Speichern, das “Unterfüttern” der Arbeitsvorgänge mit Keksen, Schokolade, Tee und Kaffee – all diese Praktiken verweisen im Sinn der Akteur-Netzwerk-Theorie geradezu auf wichtige nichtmenschliche Mithandelnde. Wo genau sie eingreifen – dies lässt sich den quasi ethnographischen Interviews und Mikro-Beobachtungen der Wissenschaftler_innen-Praxis im Projekt bzw. dem daraus hervorgegangenen open-access-Buch entnehmen. Dabei werden erstaunliche Einsichten in den Arbeitsalltag von Wissenschaftler_innen zutagegefördert – entlang der Frage: Wie entstehen eigentlich die Vorträge, Artikel und Bücher von Kulturwissenschaftler_innen? Link zum Veranstaltungs-Flyer